Ich bin zwar schon wieder seit ein paar Wochen auf Instagram aktiv, komme aber erst jetzt dazu, mich anständig zurückzumelden. Die letzten zwei Monate waren einfach zu vollgepackt mit RealLife und Brötchenjob.
Die Social Media Abstinenz hat mir auch in diesem Jahr, zum zweiten Mal in Folge, sehr gut getan. Dabei habe ich nur die ersten zwei von vier geplanten Wochen konsequent durchgezogen, weil doch ein paar interessante Sachen aufgeploppt sind, denen ich mich nicht verschließen wollte. Das meiste drehte sich dabei um kommende Aktionen, wie eben in Kürze auf der LBM.
Ich habe die Zeit genutzt, um den Kopf endlich wieder klarer zu bekommen und etwas Ordnung zu schaffen – die Seele baumeln lassen 🙂 Aber auch Recherchearbeit trug dazu bei, wieder mehr Verständnis und Klarheit in die letzten Züge von Band 3 zu bekommen. Inzwischen arbeite ich das Lektorat und die Rückmeldung von Testlesern ein, so dass ich mich aber nächster Woche dem Buchsatz und der Drucklegung widmen kann.
Während meiner Pause habe ich mich abends mit ein paar neuen Serie unterhalten. Etwas, wozu mir auch die Monate davor einfach die Zeit, als auch die Lust und der Antrieb fehlte.
Doch von Anfang an:
Ebenso wie mich bestimmte Marvel-Filme und -Serien zu einem zumindest zeitweise Disney+ Abo verführen, hat es aber letztendlich nur die „The Last of Us“ Serie zu WOW vollbracht. Ich bin ein riesiger Fan der Videospielvorlage und war seit der Ankündigung vor inzwischen drei Jahren wie viele andere skeptisch. Gab es immerhin so viele andere schlechte Umsetzungen und Stoff-Transferierungen in andere Medien.
Dennoch war ich gelassen bei den endgültigen Cast-Entscheidungen, weil ich beide Hauptdarsteller in Game of Thrones sehr schätzte. Von Bella Ramsey (Ellie) kannte ich sonst keine weitere Rolle und Pedro Pascal (Joel) war mir auch kein weiterer Begriff, weil ich kein Mandalorian (Disney eben 😉 ) schaue.
Ich war auch darauf eingestellt, dass wie bei so vielen anderen Umsetzungen, die anfangs stark involvierten Schöpfer das Handtuch schmissen, weil letzten Endes die Geldgeber (Produzenten) konträre Entscheidungen trafen.
Hierzu zählen jüngst das Avatar-Franchise (nicht blau), oder historisch die Abkehr von Michael Ende zu der „Die unendliche Geschichte“ Verfilmung. Aber nein, der Showrunner (Regisseur der gefeierten Chernobyl-Serie) verstand sich mit dem Verantwortlichen der TLOU Spiele Neil Druckman offenbar und hatten durchgehend das Vertrauen der Produtionsfirma HBO. Zumindest ist von keinen Querelen bekannt. Entsprechend sind die teilweise recht unterschiedlichen Lauflängen der Episoden zu rechtfertigen: Den Schöpfern wurde wirklich freie Hand gelassen. Und das schlägt sich in dem Erfolg der Serie nieder.
Nun also war ich endgültig überzeugt, wartete aber noch auf ein gutes Angebot von WOW. Immerhin wird ja nur eine Episode pro Woche veröffentlicht, also nutzte mir nur ein Monatsangebot nichts. Außerdem wollte ich bei der Gelegenheit ja gleich auch andere Serien und Filme nachholen oder zumindest reinschauen (Raised by Wolfes, Interview mit einem Vampir, Mayfair Witches, …). Doch lange hab ich nicht in TLOU reingeschaut, weil ich mich noch nicht bereit dazu fühlte. Mit der Spielserie verbinde ich schon sehr viele intensive Gefühle, auch über das Spielen selbst hinaus. Daher viel meine Entscheidung am Abend des Abo-Abschlusses von 6 Monaten erstmal auf „His Dark Materials“.
Bei der Erstankündigung von Staffel 1 war mir die Verbindung zum Kinofilm „Der goldene Kompass“ bewusst. Ich war damals echt nicht abgeneigt ins Kino zu gehen, hab es aber dann doch verpasst. Von der Romanvorlage wusste ich gar nichts.
Als nun die Serienumsetzung exklusiv auf Sky (später nun WOW) erfolgen sollte, wie auch „Born by Wolfes“, obwohl sie in Trailern vielversprechend aussahen, ließ mich eher kalt.
Nun aber war ich sofort gefangen 😀 Die erste Staffel (übrigens auch von HBO produziert, deren Serien generell gegen jeden Zweifel erhaben sind) empfand ich anfangs etwas schwer zu connecten, wegen dem schwer fassenden Zigeunerthema, aber das änderte sich schnell. Gerade die düstere Note der Staffel hat mir sehr gefallen.
Es gab aber auch Sachen, die mich ab Staffel 2 zunehmlich störten, aber da mag einiges Geschmacksache sein.
ABER: Ab Mitte der Staffel 2 wurde ich aufgerüttelt. Die Episode in der „Höhle“ (ich will nicht Spoilern, aber Kenner wissen, was ich damit meine) hat mich doch vom Stuhl gerissen. Plötzlich schlägt die ganze Story eine sehr viel tiefere Richtung ein, als ich davor noch gedacht hatte. Und es kam auch etwas Panik auf:
Da ich mit einem Mal Parallelen zu meine eigenen Buchreihe sah. Nicht zuletzt deshalb musste ich auch die zu dem Zeitpunkt nur in englischem Originalton vorhandene 3. Staffel durchschauen, um die Conclusion zu erfahren und letztendlich frohen Herzens feststellen zu können, dass es doch in eine ganz andere Richtung ging, wie ich sie für meine Story konstruiert hatte.
Trotz ein zwei Plotholes in der Serie empfand ich „His Dark Materials“ höchst unterhaltsam und inspirierend. Es waren tolle Ideen drin. Ggf. muss ich tatsächlich noch die Original Buchreihe lesen, die inzwischen 5 Bände umfasst (nach Abschluss der Trilogie noch ein Prequel und eine Fortsetzung ein paar Jahre später). Eventuell werden darin ein paar Unzulänglichkeiten der Serie besser aufgelöst.
Als nächstes stehen nun die 2. Staffel von „Shadow & Bone“, als auch die 3. Staffel von „Picard“ an 🙂