Teilnahme an Fitzeks Schreibwettbewerb #wirschreibenzuhause

Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich darauf aufmerksam wurde. Ich folgte Sebastian #Fitzek auf Instagram bis vor vier Wochen noch gar nicht. Ich geriet auf seine damals aktuellste Story, die er mit den Worten begann „Ich hab da eine Idee…“

In den folgenden Wochen verfolgte ich als neuer Follower die Ergebnisse seiner folgenden Livestreams in seinen Posts mit (selbst konnte ich nur einen der Streams verfolgen), in denen er die Rahmenbedingungen für ein gemeinsames Schreibprojekt festhielt. Das Projekt trägt den Namen #wirschreibenzuhause

Seine Follower waren bis zum vergangenen Sonntag dazu aufgerufen eine Kurzgeschichte unter diesen Kriterien zu schreiben und bis gestern Nacht 24 Uhr hochzuladen.

Nun. Ich hab vor ca. 2 Wochen angefangen, an einem Vormittag eine Geschichte mit den vorgegeben Gesichtspunkten zu schreiben, nachdem ich eine interessante Idee gefunden hatte. Und ließ sie dann liegen. Verschiedene Faktoren hielten mich davon ab, weiter zu schreiben. Sonntag sollte Schluss sein. Doch der Hochladezeitraum wurde von Montag bis eben vergangenen Donnerstag festgelegt. Also noch etwas mehr Galgenfrist. Dennoch schaffte ich es nicht, mich weiter an die Geschichte zu hocken. 1000 Einsendungen sollen bis Mittwoch schon eingegangen sein. Wow.

Also, nicht dass ich mir vorher schon Gewinnchancen erwartet hatte. Es werden 7 Beiträge ausgewählt, die zusammen mit anderen von namhafteren Autoren in eine Anthologie gefasst werden und kommenden Herbst zu einem wohltätigen Zweck veröffentlicht werden. Aber die 1000 steigerten meine Motivation nicht gerade, mich am letzten Abend unter Zeitdruck an den Schreibtisch zu klemmen.

Ich rang wirklich noch ein zwei Stunden, ob ich nicht doch noch schnell…

Das ist so ne Sache bei mir, schon seit der Schulzeit: Auf Klausuren hab ich erst am Tag zuvor, höchstens zwei Tage angefangen zu lernen. Auf das Abitur bereitete ich mich erst drei Wochen vor Beginn der ersten Prüfung vor. Und so zog sich das weiter durch mein Leben, vor allem zu sehen an meinem liebsten Hobby Cosplay. Jede Menge Deadlines zu verschiedenen Conventions zu denen ein Kostüm fertig sein musste.

Viele schlaflose Nächte, Anfälle von Verzweiflung und Resignation, kurz vor dem Zusammenbruch. Von Mal zu Mal schwört man sich, das nicht wieder vorkommen zu lassen und das nächste Projekt frühzeitig zu beginnen und das Cos erst fest zum Tragen zu planen, wenn es eine Woche vor der Con fertig ist. – Ja…. Das Spiel geht inzwischen 15 Jahre lang. Aber die Menge an Kostümen und Veranstaltungen, an denen ich teilnehme, ging inzwischen zurück. Das geschäftigste Jahr beinhaltete bisher 11 oder 12 Conventions und Messen. Ein Stresstest für meine Nerven und meinen Geldbeutel (Kostümmaterial und Hotel-/Fahrtkosten).

Inzwischen selektiere ich sehr kurzfristig meine Teilnahmen an Conventions. Seit letztem Jahr konzentriere ich mich als Teilnehmer der Leipziger und der Frankfurter Buchmesse auch nicht mehr auf Cosplay, sondern auf meine Schriftstellertätigkeit. Letztes Jahr veröffentlichte ich ja meinen Debütroman. Seitdem geht vor allem viel Zeit und Energie auf diesen Sektor drauf und Cosplay muss naturgemäß hinten anstehen (ist und bleibt nunmal „nur“ Hobby).

Lange Rede: Ich setzte mich gestern Abend gegen 20:30 Uhr an meinen halbfertigen, ersten Draft (ca. 5 Seiten) und schrieb weiter. Zuvor hab ich mich erst noch auf dem Portal angemeldet, auf das ich die Geschichte hochladen sollte. Kurz orientieren, wo alles ist und wie das funktioniert. Das grobe Ende war gegen 23 Uhr erreicht (ca. 10 Seiten; Vorgabe sind 10-15 Seiten). Dann die erste Überarbeitung – 23:45 Uhr. Die Nervosität stieg. Die Schlusssätze nochmal anders ordnen. Exportieren. Per Copy Paste in die Hochlademaske eingeben. Hochladen. Geklappt. 23:50 Uhr.

Es gibt noch ne Bearbeitungsfunktion. Reingeklickt. Festgestellt, das die Formatierung teilweise meine Absätze willkürlich gebrochen hatte und getrennte Wörter mit Trennzeichen in eine Zeile schrieb. Nervosität stieg weiter. Schnell nochmal den übertragenen Text überflogen, die Trennzeichen raus und die Zeilenumbrüche korrigieren. Zwischendurch immer wieder auf Aktualisieren drücken. Da sticht mir ein inhaltlicher Fehler ins Auge (ich habe lange mit der Angabe von vergangenen Zeiträumen in meiner Geschichte gekämpft). Mit einem Puls von 180 korrigiert. Aktualisieren gedrückt. Blick auf die Uhr 00:00 Uhr. — Das Portal bestätigt wie zuvor, dass die Geschichte aktualisiert wurde. Puh!

Ich mach noch weiter, entdecke noch einen Formatierungsfehler. Aktualisieren – Abgelehnt. Der Zeitraum ist abgelaufen.

Ich sollte eigentlich eine Krimikurzgeschichte schreiben, dabei wurde für mich das Schreiben zu einer ^^‘ Naja. Wie oben beschrieben: Mein ganzes Lebensmotto scheint so zu lauten 🙂 Meine Cosplays hab ich selten komplett und tadellos fertig bekommen. Es gab hier und da Makel, mit denen ich aber leben konnte… nein, musste ^^‘ Doch sie waren tragbar und ich hab stets Komplimente bekommen, wie toll es doch gelungen sei. Balsam für eine angeknackste Seele.

Auf jeden Fall ist das Ding nun drauf. Fertig. Mag sein, dass noch ein zwei Schnitzer drin sind, was aber sicher nicht ausschlaggebend sein wird für die Bewertung. Immerhin würde im Falle des Gewinns nochmal ein Lektorat drüber laufen. Aber nochmal: Ich erhoffe mir hier keinerlei Treffer. Was mich letztendlich doch nochmal dazu antrieb, die Geschichte abzuschließen: Die Schreiberfahrung. Das was viele Autoren und Schreibratgeber auch immer empfehlen: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Nur dadurch wird man besser. Und das war eine „schöne“ Gelegenheit, die mich anspornte. Dabei ist Krimi gar nicht mein Genre. Fantasy, Dramatik – das sind meine Hausnummern. Aber die Erfahrung war wertvoll. Ich hab einen Krimi geschrieben. Sicher einen etwas ungewöhnlichen, der vermutlich gar nicht in die Kriterien eines klassischen Krimi passt. Themaverfehlung, Setzen, Sechs. Ich bin daran gewachsen.

Vor allem hab ich neue Charaktere und Situationen kennen gelernt. Wer weiß, was sie mir für mein zukünftiges Schreiben an meinem Haus- und Hofgenre beibringen konnten.

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